Noch einmal mit der Familie beten

Eine Wunschanfrage aus der Nähe von München erreichte kürzlich unser Wünschewagen-Team Allgäu/Schwaben. Ein 62-jähriger Familienvater wünschte sich, noch einmal an Pfingsten mit seiner Familie und seinen Freunden in der Gnadenkapelle Altötting zu beten.

Traditionell pilgerte er seit über 20 Jahren jedes Jahr an Pfingsten mit seinen Freunden drei Tage nach Altötting. Die Freunde erzählten von abenteuerlichen Geschichten, die sie auf ihren Pilgerwanderungen jedes Jahr erlebten. So wollten sie auch in diesem Jahr ein letztes Mal das Gefühl zusammen erleben, den gemeinsamen Weg in die Kapelle zu pilgern.

Da unser Fahrgast Hans an einem Glioblastom leidet, war es ihm nicht mehr möglich, den Weg dorthin zu laufen. Also sorgte der Wünschewagen für seine Reise nach Altötting, während die Freunde den knapp 100 Kilometer weiten Weg radelten. In einer typisch bayerischen Gastwirtschaft trafen sich schließlich alle zum Mittagessen wieder.

Anschließend ging es zum großen Kapellplatz, wo tausende Pilger an diesem Samstag vor Pfingsten zusammentrafen, um in der Gnadenkapelle zu beten. Die Familie unseres Fahrgastes erklärte, dass dieser Tag jedes Jahr das größte Pilgerereignis in Altötting sei. Die angemeldeten Pilgergruppen werden beim Erreichen der Stadtgrenze und dem Einlaufen auf dem Kapellplatz von lautem Glockengeläut begrüßt – für jeden gläubigen Pilger ein großes Spektakel.

Nach Kaffee und Kuchen am Kapellplatz spazierte die Gruppe zu einem Inklusionshotel des Caritasverbandes, das von den Freunden organisiert wurde. Hier konnte sich unser Fahrgast ein wenig ausruhen. Unsere drei Wunscherfüller:innen Margit, Verena und Alex nutzten die Zeit ebenfalls etwas zum Ausruhen. Überraschend wurden sie von einer fremden, aber sehr lieben Familie, die auch nach Altötting gepilgert war, zum Abendessen eingeladen. Im Gespräch mit der Familie wurde klar, warum so viele Gläubige sich auf den weiten und anstrengenden Weg nach Altötting machen: Neben der bayerischen Tradition ist es für viele ein Bedürfnis, sich für die Unterstützung der Heiligen Maria in kritischen Lebenssituationen zu bedanken und Gebete zu sprechen.

Nach der wohltuenden Pause wollten unser Fahrgast und seine Familie um 20 Uhr an der heiligen Messe in der großen Basilika St. Anna teilnehmen und bei der anschließenden Lichterprozession mitlaufen. Hier bot sich ein beeindruckendes Bild: Die vielen Kerzen der Gläubigen erleuchteten in verschiedenen Farben den gesamten Kapellplatz vor der Gnadenkapelle. Die Glaubensgemeinschaft betete und sang gemeinsam. Für unseren Fahrgast und die Angehörigen war dies offensichtlich der schönste Moment. 

Um 22.30 Uhr machte sich der Wünschewagen schließlich wieder auf den Rückweg, um Hans zufrieden und sicher nach Hause zu bringen…