Noch einmal auf die Insel Mainau

Der Tag begann bereits mit einem besonderen Jubiläum unserer lieben Wunscherfüllerin Marianne. Sie hatte heute ihre 50. Wunschfahrt! Das wurde natürlich gebührend mit einer festlichen Dekoration, Kaffee und Kuchen und sogar einem Gläschen alkoholfreiem Sekt vor der Fahrt mit unserem Team aus dem Allgäu gefeiert.

Unsere Wunscherfüller*innen berichten:

„Um 9:00 starteten wir den Wünschewagen in Richtung in Kempten, wo wir unseren Fahrgast Barbara* und ihren Sohn treffen sollten. Vor der Pflegeeinrichtung wurden wir bereits vom Sohn mit einem strahlenden Lächeln erwartet. Diese freudige Erwartung empfing uns auch, als wir das Zimmer unseres Fahrgastes betraten und uns bei ihr vorstellten. Nach der Umlagerung auf unsere Trage, konnte die Fahrt über Isny, Lindau und Friedrichshafen zur Fähre nach Meersburg beginnen. Durch die Panoramascheiben im Wünschewagen konnte Barbara auf der Fahrt alles gut erkennen und unterhielt sich angeregt mit ihrem Sohn und Marianne über alles Gesehene. Die kurze Fahrt mit der Fähre von Meersburg nach Konstanz ist immer wieder ein Erlebnis: der Blick in alle Richtungen des Bodensees, der Wind, der einem um die Nase weht… Und auch die Insel Mainau mit ihrem Schloss war von der Weite aus schon zu erkennen.

Auf der Insel angekommen, lagerten wir unseren Fahrgast in den Rollstuhl um. Das Abenteuer auf Mainau konnte beginnen! Es war der perfekte Tag, um die Insel zu erkunden: sonnig, blauer Himmel, nicht zu warm und nicht zu kalt. Der Weg führte uns vom Parkplatz an der Schwedenschenke über das Torbogengebäude, vorbei an reichblühenden Tulpenbeeten, hinauf zum Schloss Mainau und zur Schlosskirche St. Marien. In der Kirche hielten wir kurz im Gebet inne, bevor wir unseren Spaziergang durch die blühenden Gärten fortsetzten. Barbara hatte sichtlich Spaß an der Blumenpracht. Auch der mitgereiste Pfarrer hatte Gelegenheit seinen ‚freien Tag‘ ausgiebig zu genießen und Fotos zu schießen.

Das Mittagessen wollten wir ‚standesgemäß‘ in der Schwedenschenke einnehmen, die jedoch am Montag Ruhetag hatte. Plan B bestand nun aus einer ‚Familienplatte‘ (2 Schnitzel, 2 Bratwürste, Chicken Nuggets, ein gefühltes Kilo Pommes Frites, Ketchup und Majo) aus dem SB-Restaurant, die wir uns unter großem Gelächter auf der Terrasse der Schwedenschenke schmecken ließen. Marianne ‚taufte‘ noch aus Versehen die Pommes mit Spezi, was Barbara nicht abschreckte, diese bis auf den letzten Krümel aufzuessen. Denn schließlich sind sie ja bezahlt… 

Frisch gestärkt drehten wir eine weitere Runde durch den Garten. Auf Wunsch unseres Fahrgastes besichtigten wir noch die ‚Orchideenschau‘ im Palmenhaus. Diese Farben- und Blütenpracht war atemberaubend schön. Durch Zufall entdeckten wir das Schlosscafé und beschlossen spontan, dort und dieses Mal wirklich ‚standesgemäß‘ noch einen Kaffee zu trinken und ein großes Stück Torte zu essen. In diesem noblen Ambiente sorgte ich für Aufruhr beim Personal und schallendes Gelächter bei meinen Kollegen und Fahrgästen, als ich mich setzen wollte und – warum auch immer – der Vorhang samt Vorhangstange und Putz von der Wand fiel. Er schrammte haarscharf an unserem Fahrgast, mir und dem Pfarrer vorbei. Das Personal fragte aufgeregt nach, ob uns etwas passiert sei und wir alle lachten herzlich über diese ‚Randale im Schlosscafé‘. Das letzte Stück Torte hatte noch mehr ‚Biss‘ und es knirschte zwischen meinen Zähnen…

Langsam neigte sich ein traumhaft schöner und lustiger Tag dem Ende zu. Wir fuhren entspannt und mit tollen Eindrücken wieder zurück nach Kempten. Während der Fahrt erstellten wir für unseren Fahrgast das obligatorische Erinnerungsalbum und überreichten es ihr nach Ankunft in der Einrichtung.

Barbara und auch ihr Sohn bedankten sich herzlich bei uns und betonten immer wieder, wie schön der Tag für beide gewesen sei. Wie ich erfahren habe, schwärmte Barbara die ganze Woche von der Fahrt und erzählte den Pflegekräften der Einrichtung immer wieder davon.

*Name geändert