Einmal den Drehort von Schloss Einstein sehen

Anfang Oktober erreichte unser Team aus dem Gebiet Allgäu/Schwaben eine Anfrage eines 12-jährigen Jungen, der im Juli eine niederschmetternde Diagnose erhalten hatte. Nach sechs Wochen Chemotherapie und Bestrahlung war sein Zustand so stabil, dass er – wenn auch langsam – wieder laufen konnte. Und nun hatte er einen sehnlichen Wunsch: Er wollte so gerne einmal den Drehort seiner Lieblingsserie „Schloss Einstein“ sehen, durch die Kulissen laufen und vielleicht sogar seinen Lieblingsschauspieler Hermann aus der Ferne sehen. Wenn das kein Fall für den Wünschewagen war!

Nach kurzer und komplikationsloser Kommunikation mit dem Sender KIKA in Erfurt, ging es schon zwei Wochen später Richtung Schloss Einstein. Im Wünschewagen unser 12-jähriger Fahrgast und sein bester Freund, beide extrem aufgeregt und nervös, was sie wohl erwarten würde. Die beiden Mamas samt kleiner Schwester fuhren im eigenen Auto hinterher. Während der Fahrt weihten die beiden Jungs Wunscherfüllerin Gudrun in sämtliche Tragödien, Liebesbeziehungen und Streiche des Schullebens im Schloss ein und brachten ihr die Serie mittels DVDs nahe. Bei der Streckenlänge nach Erfurt war Gudrun am Zielort bereits Expertin dieser Serie.

Und dann war es endlich soweit! Als der Wünschewagen am Filmset eintraf, wurden sie von der Producerin in Empfang genommen. Und wer stand noch da? Hermann! So können sich nur Kinder freuen: Die Augen unseres kleinen Fahrgastes strahlten! In diesem Moment waren die zurückliegende Chemo und die Verzweiflung vergessen. Auch die Mutter, die ihren Sohn seit langer Zeit nicht mehr mit einem Lachen im Gesicht gesehen hatte, strahlte!

Nach einem ersten Gang über den Drehort durften die Jungs nun endlich das „Internat“ besichtigen. Schon ein komisches Gefühl, denn alles war ihnen aus dem TV so vertraut, aber in Wirklichkeit jetzt doch neu. Für unseren Fahrgast gab es jetzt sogar ein extra angefertigtes Bild von Hermann. Das würde sicher einen Ehrenplatz in seinem Zimmer daheim bekommen!

Abends starteten dann die Dreharbeiten. Für die Jungs war es eine interessante Erfahrung zu sehen, wie aufwändig so ein Filmdreh ist. Nach einer Stunde war es allen allerdings so kalt geworden, dass sich alle nach einem warmen Ort zum Aufwärmen sehnten.

Am nächsten Tag ging es dann mit Begeisterung in Richtung Schule. Begeisterung und Schule? Wie kann das denn zusammenpassen? Wenn es sich um die Schule von „Schloss Einstein“ dreht, passen die beiden Begriffe sehr gut zusammen.

Aber irgendwann wurde es dann doch Zeit, an die lange Heimfahrt zu denken. Gestärkt mit diversen Hamburgern und mit vielen unzähligen Erinnerungen an diese beiden Tage kam die kleine Wünschewagen-Truppe wieder gut in Süddeutschland an.

Und wie reagierten die beiden Jungs? Nicht mit Traurigkeit, dass dieser einmalige Ausflug jetzt zu Ende war, sondern mit Elan und dem Ziel, sich um eine Komparsenrolle bei „Schloss Einstein“ zu bewerben.

Wir drücken unserem jungen Fahrgast ganz fest die Daumen, dass dieser Wunsch ebenfalls in Erfüllung geht und dass ihn sein Elan durch die schwierige Zeit, die vor ihm liegt, tragen wird…